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Prag (tschech. Praha) ist Hauptstadt und gleichzeitig die bevölkerungsreichste Stadt Tschechiens. Die Besiedlung der Stadt reicht bis in die Steinzeit zurück. Durch die Besiedlung unterschiedlicher Völker im Laufe der Jahrhunderte war Prag stets eine Stadt, die durch Vielfalt und Multikulturalismus geprägt war. Architektonisch zeichnet sich die Stadt vor allem durch den gotischen und barocken Baustil aus, der das gesamte Stadtbild prägt. Mit knapp 1,2 Millionen Einwohnern ist Prag die Metropole der tschechischen Republik. Prag hat eine u.a. eine Städtepartnerschaft mit Paris und Nürnberg.
Durch die reichhaltige Geschichte der Stadt wird man als Besucher Prags Zeuge einer einzigartigen und unverwechselbaren Atmosphäre. Die Sandsteintürme der Stadt, die bei Sonneneinstrahlung in Goldtönen zu schimmern beginnen, sind der Grund für den allseits bekannten Spitznamen von Praha „die goldene Stadt“. Die Karls-Universität in Prag besteht seit 1348 und ist der lebende Beweis für Prags Jahrhunderte andauernde künstlerische, wissenschaftliche und intellektuelle Bestrebungen.
Besonders hervorzuheben ist die Prager Innenstadt mit ihren bekannten Sehenswürdigkeiten wie der Prager Burg mit dem Veitsdom und der Karlsbrücke. Auch die Prager Altstadt mit ihren engen Gassen, den Straßenmusikanten und kleinen Kaffees versprühen einen unwiderstehlichen Charme. Generell erlebt die Prager Kaffeehauskultur aus dem späten 19./frühen 20. Jahrhundert in den letzten Jahren eine Renaissance, die einen Kaffeehausbesuch besonders empfehlenswert macht. Außerdem erwähnenswert: Das Rathaus am Altstädter Ring mit der Rathausuhr und ihrem Glockenspiel zu jeder vollen Stunde, die Residenz des tschechischen Präsidenten mit der traditionellen Wachsablöse im Ehrenhof jeden Tag um 12 Uhr zu Mittag. Der Aussichtsturm Petřín, der dem Eiffelturm in Paris nachempfunden ist, ist ein 60 Meter hoher Turm, von dem aus man einen umfassenden Ausblick auf Prag und die umliegenden Vororte genießt. Prag kann außerdem mit einer Vielzahl von Museen aufwarten, darunter das Nationalmuseum am Wenzelsplatz (Národní muzeum), das führende Museum in Tschechien zur Kultur- und Naturgeschichte. Für Liebhaber zeitgenössischer Kunst empfiehlt sich das Dox Museum, das sich seit seiner Eröffnung im Jahr 2008 an großer Beliebtheit erfreut.
Auch für Musikliebhaber hat die Stadt Prag etwas zu bieten. Die tschechische Philarmonie gilt als eines der besten Orchester der Welt. Die renommierten Komponisten Antonín Dvořak und Bedřich Smetana verbrachten beide den Großteil ihres Lebens in Prag. Einige ihrer Stücke wurden hier uraufgeführt. Das Bedřich-Smetana-Museum, das sich in der Nähe der Karlsbrücke befindet, ist ein im Stil der Neorenaissance errichtetes Konzert- und Galeriegebäude zu Ehren des großen Musikers. Außerdem findet seit 1946 alljährlich am Todestag von Smetana beginnend der Prager Frühling statt. Das erste Stück, das bei diesem Kunst- und Musikfestival gespielt wird, ist Smetanas bekanntestes Stück, das nach dem Fluss benannt wurde, der durch Prag fließt: „Die Moldau“. Der wohl bekannteste Literat in Prag ist Franz Kafka, der jedoch Zeit seines Lebens sowohl von der Stadt als auch international nur wenig Beachtung fand. Weltweite Würdigung erfuhr er erst nach dem Ende des 2. Weltkrieges, knapp 20 Jahre nach seinem Tod. Von seinen Spuren zeugen noch heute das Kafka Museum, der Franz-Kafka-Platz und die dazugehörige Straße (Náměstí Franze Kafky) sowie die Gebäude, die einst in Familienbesitz waren.